Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Lernorts Landshut,
„Super spannend!“ „Das hat mir sehr gut gefallen“. „Bin angenehm überrascht, welches Konzept hinter dem Demokratieraum
steht“. Dies waren einige Äußerungen der 30köpfigen Gruppe des Unterstützerkreises beim Besuch der Halle Q am 18. Mai 2025 auf dem Flughafen in Friedrichshafen auf Einladung des Projektteams der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Die meisten kannten das Projekt über die Informationen der Newsletter und der Homepage der bpb. Lisa Philippen-Burdich von der bpb erinnerte zu Beginn an den Herbst 1977 und die Zeit davor, die Entführungen und Mordanschläge der RAF. Viele der Anwesenden konnten sich noch selbst daran erinnern, unter welchem Druck die Regierung Helmut Schmidt stand, und welche Herausforderungen der Linksterrorismus dieser Zeit für den demokratischen Rechtsstaat und die damalige Gesellschaft bedeutete. Die „Landshut“ und ihre Geschichte sei ein zentrales Symbol für das Ringen der Demokratie um ihre Wehrhaftigkeit. Die bpb werde diese Geschichte zum Ausgangspunkt des geplanten „Lernorts Landshut“ machen. Philippen-Burdich betonte, dass es dem Team wichtig sei, hiervon auch Fragen für die Gegenwart und die Zukunft der Demokratie abzuleiten.
Der jüngste Bericht von Innenminister Dobrindt zeigt deutlich auf, wie derzeit
die Aktivitäten durch rechtsextremistische Gruppierungen unsere Demokratie
bedrohen.
Das Projektteam führte dann die Gruppe durch die künftigen Verwaltungsräume und schließlich in die große Ausstellungshalle, in der der Rumpf der „Landshut“ steht und viele Einzelteile liegen. Steffen Krautzig, zuständig u. a. für den Umgang mit der Maschine im Projektteam der bpb, erläuterte die bisherigen Arbeiten und konzeptionellen Planungen. So habe der Rumpf noch nicht seinen genauen endgültigen Platz erhalten, da noch geklärt werden müsse, welche Teile mit welcher Vermittlungsplanung angebaut werden. Sehr aufwändig sei der Rumpf von einer Spezialfirma gereinigt und damit konserviert worden. Krautzig zeigte einige sichtbare Spuren der Geschichte, welche die „Landshut“ bis zur Überführung der Maschine aus Brasilien hatte.
In einem weiteren Teil der Halle sind Räume für Workshops untergebracht. Nele Wlodasch (bpb) informierte, dass hier Schulklassen aber auch andere Gruppierungen, Vereine oder Betriebsgruppen unter fachkundiger Begleitung sich mit dem Thema „Demokratie“ und der „Landshut“-Geschichte auseinandersetzen sollen und können.
Zwei hochkarätige Expertengremien begleiten die bpb bei der konzeptionellen Arbeit. Eindeutig geklärt ist, dass die „Landshut“ konserviert und nicht rekonstruiert werde. Landrat a. D. Lothar Wölfle unterstützte diesen Ansatz, da die Rekonstruktion gar nicht mehr möglich wäre, da viele Materialien, Sitze, Stoffe usw. nicht mehr existieren. Es würde nur eine Scheinhülle gezeigt, und eine Scheinwelt vorgegaukelt werden.
Wölfle bedankte sich bei dem Projektteam für die sehr informative und beeindruckende Führung. Klar sei, dass noch viele offene Fragen sind und zahlreiche Punkte geklärt werden müssen, nicht zuletzt auch die Frage, in welcher Trägerschaft das Projekt weitergeführt wird. Beruhigend sei dabei die Gewissheit zu haben, dass die Finanzierung durch den Bund für die nächsten 15 Jahre gesichert sei.
Anerkennung fand auch der von der bpb geführte Dialog mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Hier möchte der Unterstützerkreis all jene ermuntern sich mit Frau Dr. Dominique Hipp vom Projektteam in Verbindung zu setzen, sofern noch nicht geschehen. Dominique.hipp@bpb.de


Wölfle (von links nach rechts)

„Landshut“ in Einzelteile sorgfältig zerlegte
Dr. Martin Rupps, Journalist beim SWR und Mitglied des Unterstützerkreises hat uns gebeten, seine Fragen, die er vorab an die bpb gegeben hatte, im nächsten Newsletter abzudrucken. Dem kommen wir gerne nach, indem wir natürlich auch die Antworten der bpb mitliefern. Selbstverständlich steht es jedem offen, kritische Fragen zu stellen, denn dies gehört auch zum Wesen einer Demokratie. Bemerken möchten wir aber, dass ein Rückzug eines Mitglieds aus dem Wissenschaftlichen Beirat kein Drama ist, denn alle anderen hochkarätige Mitglieder haben ihre Mitarbeit weiterhin zugesichert. Außerdem gehört es auch nach unserer Meinung zum demokratischen Verständnis, wenn Entscheidungen der Politik in Sachfragen getroffen sind, dies zu akzeptieren.
Lothar Wölfle, Landrat a. D.
Norbert Zeller, MdL a. D.