„Man muss nur wollen, daran glauben, dann wird es gelingen.“
Graf Ferdinand von Zeppelin
NEWSLETTER OKTOBER 2024
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Projekts „Lernort Landshut“,
es ist so weit. Der Rumpf der „Landshut“ und alle Einzelteile werden am 22. Oktober in die Halle Q, dem endgültigen Standort umziehen. Es sind zwar lediglich nur ca. 450 m innerhalb des Flughafenareals, aber es wird trotzdem eine logistische Herausforderung sein. Aus Sicherheitsgründen wird ein Betreten des Geländes oder der beiden Hallen nicht möglich sein.
Aber: Der Umzug ist so terminiert, dass Interessierte zwischen 10.00 und 11.00 Uhr an diesem Tag die Möglichkeit haben, von einer Freifläche außerhalb des Flughafengeländes, den Umzug der „Landshut“ zu beobachten. Für diejenigen, die dabei sein wollen, ist die genaue Adresse neben der Hausnummer Am Flughafen 27, 88045 Friedrichshafen. Sofern Sie nicht mit dem Fahrrad kommen wollen, gibt es genügend Parkplätze vor Ort. Selbstverständlich kann es witterungsbedingt oder durch sonstige Einflüsse auch zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass der Umzug selbst nur kurze Zeit dauern wird, nicht zu vergleichen mit dem damaligen Anflug bzw. Transport der „Landshut“ nach Friedrichshafen.
Selbstverständlich wird der Umzug von der bpb ausführlich dokumentiert und veröffentlicht.
Und es gibt für die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Landshut-Entführung 1977 noch eine Besonderheit. Sie wurden bereits zu einem persönlichen Austausch-Termin mit dem Projektteam vor Ort in Friedrichshafen eingeladen. Dieser Austausch soll im persönlichen und vertraulichen Rahmen stattfinden und ist daher nicht als öffentlicher Termin angelegt. Diejenigen, die sich bei der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gemeldet haben, bekamen bereits eine Einladung von Frau Dr. Dominique Hipp. Wir möchten auch diejenigen ermuntern, die sich bislang noch nicht gemeldet haben, den Termin wahrzunehmen, weshalb wir die Einladung von Frau Dr. Hipp anhängen.
Und es gibt noch eine Neuigkeit: Der bisherige Arbeitstitel „Lernort Landshut“ wird zeitgleich mit dem Umzug abgelöst und der künftige Ausstellungsort erhält einen neuen Namen „Demokratieraum. Die Landshut in Friedrichshafen“.
Dazu schreibt die bpb unter der Überschrift „Erinnerung heute aushandeln. Die Demokratie von morgen gestalten“:
Die „Landshut“ ist als historisches Objekt der jüngeren Zeitgeschichte auf vielfältige Art symbolisch aufgeladen. Die Entführung und anschließende Befreiung des Flugzeugs im Jahr 1977 ging mit ihren Medienbildern in das kollektive Gedächtnis der Bonner Republik ein. Die Maschine selbst wurde dennoch unmittelbar danach wieder als gewöhnliches Verkehrsmittel eingesetzt. Die „Landshut“ wird deshalb im jetzigen Zustand konserviert und die verschiedenen Zeit- und Materialschichten bleiben sichtbar.
Welche gegenwärtigen und künftigen Bezugspunkte die Ereignisse von damals sowie der Umgang mit dem historischen Objekt für die Demokratie heute haben, sollen Besuchende ab 2026 selbst herausfinden und miteinander aushandeln. Mit dem „Demokratieraum“ am Flughafen Friedrichshafen entsteht ein Ausstellungs- und Lernort, an dem unterschiedliche Perspektiven auf das Flugzeugwrack erfahrbar werden.
Für uns ist diese Begründung stichhaltig und nachvollziehbar. Besonders gut gefällt uns, dass mit dem Begriff „Demokratieraum“ zum Ausdruck kommt, wie wichtig für unser Zusammenleben eine wehrhafte Demokratie ist, die es täglich zu verteidigen gilt.
Norbert Zeller
Ehemaliger MdL
&
Lothar Wölfle
Landrat des Bodenseekreises a. D.
ZUM AKTUELLEN STAND
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Projekts „Lernort Landshut“, liebe Interessierte,
es geht weiter voran, auch wenn es nach außen hin nicht immer gleich sichtbar wird. Das Projekt „Lernort Landshut“ hat seinen festen Standort in Friedrichshafen. In der Anlage übersenden wir Ihnen, mit freundlicher Genehmigung des Autors Martin Hennings, einen Artikel, der am 27. Mai in der Schwäbischen Zeitung auf Seite 9 erschienen ist.
Am 12. Juli wird Frau Staatssekretärin Juliane Seifert vom Innenministerium, Herr Präsident Thomas Krüger von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb mit seinem Mitarbeiterstab, sowie der Förderer und Impulsgeber Martin Gerster, Bundestagsabgeordneter der SPD nach Friedrichshafen kommen, um über den aktuellen Stand zu berichten. Auch die Unterzeichner dieses Infobriefes werden dabei sein und anschließend berichten.
Dem Vernehmen nach gibt es gute Fortschritte bezüglich des künftigen Standorts auf dem Flughafenareal. Sobald der Vertrag unterschrieben ist, werden die notwendigen Umbaumaßnahmen in Angriff genommen, so dass hoffentlich die künftige Halle Anfang des nächsten Jahres genutzt werden kann.
Die Projektgruppe der bpb wurde in den letzten Monaten um eine Referentin und einen Referenten personell verstärkt. Beide haben bereits in unterschiedlichen Museen gearbeitet und dort Erfahrungen sowohl im Kuratieren von Ausstellungen als auch in der Vermittlungsarbeit gesammelt. In den letzten Wochen hat das Projektteam auf zwei wissenschaftlichen Tagungen Aspekte der Projektkonzeption vorgestellt und diese mit dem Fachpublikum diskutiert. Das Team erarbeitet die konzeptionellen Grundlagen vom Betrieb bis hin zum Thema Inklusion.
Dadurch dass das „Lernprojekt Landshut“ bei der bpb verortet ist, wird das begleitende Bildungspaket hausweit in unterschiedlichen Medien erarbeitet. So entsteht beispielsweise eine Publikation der Reihe „Zeitbilder“ zur Geschichte der „Landshut“. Die Projektseite www.bpb.de/lernort-landshut wird ständig ausgeweitet und begleitet den Fortschritt. Dort wird über den Workshop mit Schülerinnen und Schülern sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in Friedrichshafen berichtet, der im vergangenen Herbst stattfand. Weitere Workshops sowie fachwissenschaftliche Beiträge sind geplant. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) veranstaltet die bpb im kommenden Herbst in Friedrichshafen einen Workshop für Lehrerinnen und Lehrer, die in Zukunft mit ihren Schülerinnen und Schülern den Lernort für den außerschulischen Unterricht nutzen werden.
Wir sind überzeugt, dass das Projekt „Lernort Landshut“ spätestens 2024 im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar und dann bald für die breite Öffentlichkeit nutzbar wird.
Wir sind überzeugt, dass alle Beteiligte mit Hochdruck und großem Engagement am Projekt „Lernort Landshut“ arbeiten.
Wir wünschen uns eine breite Unterstützung durch viele Menschen, Institutionen, der Region um der Demokratie eine wichtige Stimme zu geben.
Auch wünschen wir uns eine ideelle Unterstützung des in der Bundesrepublik einmaligen Projekts durch die Stadt Friedrichshafen.
Wir sind überzeugt, dass das Projekt „Lernort Landshut“ in Friedrichshafen für viele Schülerinnen und Schüler und Jugendlich aber auch für Erwachsene ein Anziehungspunkt sein wird, um Geschichte und Demokratie hautnah zu erfahren.
UNSERE IDEE
Zur Förderung eines Museums der deutschen Demokratie in Friedrichshafen mit dem Schwerpunkt der „Landshut“ hat sich ein unabhängiger Unterstützerkreis aus ehemaligen Geiseln und Befreiern der „Landshut“ sowie Persönlichkeiten aus der Bodenseeregion und dem Land gebildet. Die Initiative dazu haben Landrat Lothar Wölfle (Bodenseekreis) und der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Norbert Zeller ergriffen. Seit über drei Jahren schlummere die „Landshut“ in Friedrichshafen. Jetzt sei in Berlin endlich eine positive Entscheidung getroffen und mit der Bundeszentrale für politische Bildung ein starker Partner gewonnen worden, zeigen sich Wölfle und Zeller erleichtert.
Der Unterstützerkreis begrüßt die Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags vom 27. November 2020, wonach 15 Millionen Euro zur Umsetzung eines Ausstellungskonzepts „wehrhafte Demokratie“ in Friedrichshafen zur Verfügung stehen. Darin enthalten sind der Bau eines Museumsgebäudes, das museumspädagogische Konzept und die Betriebskosten für mindestens zehn Jahre. Die Federführung hat dabei die Bundeszentrale für politische Bildung.
Für uns steht die Befreiung der „Landshut“ am 18. Oktober 1977 als Symbol „unserer wehrhaften Demokratie und einer freien Gesellschaft, die sich von Terror nicht unterkriegen lässt“.
Es gilt, wehrhaft für unsere Demokratie zu stehen und Toleranz, Pluralität, individuelle Freiheit, Menschenrechte gegen jegliche Bedrohung durch Extremismus und Terror, gleich welcher Couleur, zu schützen und zu verteidigen.
Wir freuen uns, dass ein Demokratie-Museum (Arbeitstitel) in Friedrichshafen an die Entführung unschuldiger Menschen in der Lufthansa-Maschine „Landshut“ und den Mord an Flugkapitän Jürgen Schumann erinnern soll, aber auch die terroristische Herausforderung bis in die Gegenwart in den Blick rückt.
Wir sind überzeugt, dass viele Menschen, insbesondere Schülerinnen und Schüler, sich aktiv mit dem Terrorismus jedweder Couleur auseinandersetzen, bis in die heutige Zeit hinein. „Demokratie ist kein Selbstläufer, sondern muss tagtäglich gerade von jungen Menschen positiv erfahren werden“, sind sich Wölfle und Zeller sicher.
Beide Initiatoren sehen in dem neuen Museum eine große Chance für die vielbesuchte Region im Dreiländereck. „Das neue Museum wird ein Magnet, Treffpunkt und Ort der konstruktiven Beschäftigung mit unserem Staat sein.“ Die „Landshut“ ist bereits in Friedrichshafen. David Dornier, Mitinitiator des Projekts, hat zugesagt, ein Grundstück am Flughafenareal zur Verfügung zu stellen. Offizieller Projektstart des Bundes ist am 4. Januar 2021. „Jetzt kann´s losgehen“, freuen sich Wölfle und Zeller mitsamt den Erstunterzeichnern.
Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen aus der Region und aus ganz Deutschland mit ihrer Unterschrift das einmalige Projekt stärken. Wer sich der Initiative anschließen möchte, kann dies weiter unten tun.
UNTERSTÜTZUNGSERKLÄRUNG
Wir begrüßen die Entscheidung des Haushaltsauschusses des Deutschen Bundestages vom 27. November 2020, 15 Millionen Euro zur Umsetzung eines Ausstellungskonzepts „Die Bundesrepublik als wehrhafte Demokratie und ihre Feinde“ in Friedrichshafen zur Verfügung zu stellen.
Die Befreiung der „Landshut“ am 18. Oktober 1977 ist für uns bis heute ein Symbol unserer wehrhaften Demokratie und einer freien Gesellschaft, die sich von Terror nicht unterkriegen lässt.
Auch heute gilt es, wehrhaft für unsere Demokratie zu stehen und Toleranz, Pluralität, individuelle Freiheit, Menschenrechte gegen jegliche Bedrohung durch Extremismus und Terror, gleich welcher Couleur, zu schützen und zu verteidigen!
Wir sind zuversichtlich, dass mit dem Demokratie-Museum in Friedrichshafen, in dem die ehemals von Terroristen entführte Lufthansa-Maschine „Landshut“ einen Schwerpunkt einnehmen wird, nicht nur an den ermordeten Piloten Jürgen Schumann und die Geiseln der „Landshut“-Entführung erinnern wird, sondern an die Geschichte des Terrors in der Bundesrepublik und seiner Bekämpfung überhaupt.
Wir sind überzeugt, dass viele Menschen, insbesondere Schülerinnen und Schüler, sich aktiv mit dem Terrorismus jedweder Couleur auseinandersetzen möchten und das Demokratie-Museum in Friedrichshafen besuchen werden.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Bundeszentrale für politische Bildung federführend die konzeptionelle, insbesondere pädagogisch-didaktische Ausgestaltung des Museums übernommen hat. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sicher, dass ein Demokratie-Museum konzeptionell auf der Höhe der Zeit entsteht und für viele Jahre Bestand hat.